Die Jugendmigrationsdienste (JMD) des IB unterstützen junge Menschen mit Migrationsbiografie vom 12. bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus bei der sprachlichen, schulischen, beruflichen und gesellschaftlichen Integration.
Das Bundesprogramm wird als Teil des „Kinder- und Jugendplans“ vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert und existiert seit den 50er Jahren. Seit dem Bestehen ist das Programm mit seinen Aufgaben und Zielen den gesellschaftlichen Herausforderungen entsprechende kontinuierlich gewachsen und weiterentwickelt worden.
Heute verfügt der IB deutschlandweit über 90 JMD und ist der größte Träger im Bundesprogramm.
In den Netzwerken und lokalen Strukturen setzen sich die JMD für die Belange der jungen Menschen ein und bereichern Gremien und Arbeitskreise mit ihrer Fachexpertise. Die Fachkräfte thematisieren Bedarfslagen, weisen auf notwendige Förderangebote hin und setzen sich für den Ausbau von Teilhabemöglichkeiten ein.
Die JMD sind vor Ort gut vernetzt. Im Durchschnitt verfügt jeder JMD über mehr als 50 Kooperationspartner, darunter Behörden, Schulen, Sprachkursträger, Unternehmen und weitere Beratungsangebote.
Die JMD beraten die jungen Menschen in ihren Anliegen und vermitteln gegebenenfalls an Kooperationspartner weiter. Im Rahmen der langfristig angelegten Integrationsförderplanung mittels Case Management begleiten die Fachkräfte viele junge Menschen über einen längeren Zeitraum, manchmal über mehrere Jahre und unterstützen sie in der Erreichung ihrer eigenen Ziele. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Übergang von der Schule in den Beruf. Die JMD führen Kompetenzfeststellungen durch, bringen den jungen Menschen das deutsche Ausbildungssystem näher und vermitteln Praktika oder Ausbildungsplätze. Die JMD begleiten die Teilnehmenden aber auch zu Terminen oder unterstützen sie beim Ausfüllen von Formularen.
Die JMD stärken mit ihrem Angebot die Kompetenzen und Fähigkeiten der jungen Menschen. Dabei lernen die Jugendlichen ihre Möglichkeiten zur Mitbestimmung kennen und, dass sie ihren eigenen Lebensweg selbstbestimmt gestalten können. Die JMD vermitteln nicht nur demokratische Strukturen, vielmehr wird hier Partizipation für den jungen Menschen individuell erlebbar. Die pädagogischen Fachkräfte arbeiten ressourcenorientiert und unterstützen die ratsuchende Person dabei, ihre eigenen Wünsche und Ziele zu entwickeln und zu verfolgen.
Durch Gruppenangebote der JMD wird die individuelle Integrationsförderung der jungen Menschen unterstützt. An den vielfältigen Angeboten können alle jungen Menschen der Altersgruppe teilnehmen. Damit werden die JMD zu einem wichtigen Begegnungsraum für Menschen mit und ohne Migrationsbiografie. Diese können an der Auswahl, Konzipierung und Durchführung eines Gruppenangebots aktiv mitwirken.
Gruppenangebote können zu verschiedenen Themenbereichen durchgeführt werden, zum Beispiel:
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Die Themenauswahl hängt von den Bedarfslagen und Anliegen der jungen Menschen sowie dem bestehenden Angebot im Zuständigkeitsbereich ab.
Das Erlernen der deutschen Sprache ist ein wichtiger Faktor, um Zugang zum Arbeitsmarkt zu erhalten. Die JMD unterstützen die jungen Menschen vor, während und nach einem Integrationskurs mit ihrem Angebot. Sie motivieren die Teilnehmenden und flankieren die Integrationskurse mit eigenen sprachförderergänzenden Gruppenangeboten.
Dadurch unterstützen die JMD nicht nur die jungen Menschen in ihrem individuellen Integrationsprozess, sondern leisten mit ihrem Angebot auch einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts in der Gesellschaft.