Wie kann die Lebenssituation der Menschen im Stadtteil verbessert und das Zusammenleben gestärkt werden? Bei Jugendmigrationsdienst (JMD) im Quartier können junge Menschen in gemeinsamen Aktivitäten ihr Quartier mitgestalten. Sie lernen verschiedene Möglichkeiten der Beteiligung kennen und wenden sie selbst an. Zum Beispiel planen sie ein Urban-Gardening-Projekt, eine Fahrradwerkstatt oder Workshops zum interreligiösen Dialog mit verschiedenen Glaubensgemeinschaften im Quartier.
JMD im Quartier ist nach einer Modellphase seit 2022 fester Bestandteil des Bundesprogramms Jugendmigrationsdienste. Es wird an 24 JMD-Standorten umgesetzt, die sich überwiegend in Quartieren mit besonderem Entwicklungsbedarf befinden. Förderer ist das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Der Aufgabenschwerpunkt „JMD im Quartier“ wird im IB an vier Standorten umgesetzt. Ziel dabei ist es, die Lebenssituation und Lebenswelten der Bewohner*innen im Quartier zu verbessern und das soziale Zusammenleben im Wohnumfeld zu stärken. |
Im Rahmen des Aufgabenschwerpunkts werden nachhaltig strukturelle Veränderungsprozesse in den Quartieren angestoßen sowie Zugangsbarrieren zu sozialen Diensten und Angeboten identifiziert und abgebaut. Um dies zu erreichen, wird nicht nur an die typische JMD-Zielgruppe (junge Menschen mit Migrationsbiographie vom 12. bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres) in den Blick genommen: Das Angebot richtet sich an alle Bewohner*innen des jeweiligen Wohnumfeldes sowie an die relevanten Akteur*innen der Quartiersentwicklung.
Das aktive Einbinden aller Bewohner*innen stärkt den sozialen Zusammenhalt im Sozialraum, schafft Begegnungsmöglichkeiten und ebnet den Weg zu einer nachhaltigen Aufwertung des Quartiers, die von allen getragen wird.
Die Aufwertung des Quartiers wird mittels passgenauer und bedarfsgerechter Angebote vor Ort, sogenannter Mikroprojekte, angestrebt. Die Projekte, in deren Konzipierung und Umsetzung die Bewohner*innen aktiv und partizipativ eingebunden werden, können zielgruppenspezifisch oder generationenübergreifend ausgerichtet sein. Oftmals entsteht die Idee für ein Mikroprojekt bei einzelnen Personen oder Gruppen, die einen Bedarf für sich, andere und das gesamte Quartier erkennen .
Als Beteiligungsformate werden zum Beispiel Tandemprojekte initiiert, ehrenamtliches Engagement gefördert, Jugendparlamente unterstützt oder Open-Space-Veranstaltungen durchgeführt.
Im Jahr 2022 nahmen an 54 Mikroprojekten insgesamt 2.127 Bewohner*innen teil.
Mögliche Handlungsfelder der Mikroprojekte sind beispielsweise:
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Der Aufgabenschwerpunkt „JMD im Quartier“ stärkt die bestehenden Strukturen vor Ort, indem bei der Umsetzung von Mikroprojekten relevante Netzwerkpartner miteinbezogen werden, die als Schnittstelle ins Quartier wirken. Darüber hinaus erschließen die Standorte neue Kooperationsmöglichkeiten und bauen die lokalen Netzwerke aus. Eine Zusammenarbeit kann ein einmaliges gemeinsames Mikroprojekt oder eine langfristige Kooperation über mehrere Monate umfassen.